Von wegen Biomüll! Kaffeesatz kann super verwertet werden, zum Beispiel im Garten als Dünger oder in der Küche bei der Reinigung. Wir stellen 10 Möglichkeiten vor, um Kaffeesatz zu verwerten.
Der Kaffee ist gekocht, die dampfenden Tassen stehen schon auf dem Tisch – nur noch schnell den Kaffeesatz entsorgen? Das muss nicht sein. Denn Kaffeesatz kann vielfältig weiterverwertet werden. Er enthält viele wertvolle Nährstoffe und kann deswegen problemlos in Garten, Küche oder sogar in Sachen Beauty zum Einsatz kommen. Die gemahlenen Kaffeepartikel im Kaffeesatz haben außerdem eine schleifende Wirkung, was sie zu optimalen Hilfsmitteln beim Reinigen macht.
Wenn Sie selbst keinen Kaffee trinken, aber Kaffeesatz im Garten oder Haushalt verwenden möchten, fragen Sie doch mal bei einem Café in Ihrer Nähe nach. Hier fällt sicher viel Kaffeesatz an, den Sie verwenden können.
Wichtig für die Verwendung von Kaffeesatz: Richtig trocknen und lagern
In beinahe allen Anwendungsfällen ist es notwendig, den Kaffeesatz zunächst zu trocknen, weil er sonst schnell anfängt zu schimmeln. Kaffeesatz trocknen ist ganz einfach: Breiten Sie den Kaffeesatz einfach auf einem großen Teller oder einem Backblech aus und lassen Sie die Masse einige Stunden an der Luft stehen.
Sobald der Kaffeesatz getrocknet ist, können Sie ihn auch in einem geschlossenen Gefäß aufbewahren. So können Sie über eine längere Zeit mehr und mehr Kaffeesatz sammeln. Das ist sinnvoll, denn gerade wenn der Kaffeesatz als Dünger im Garten zum Einsatz kommen soll, ist ohnehin eine gewisse Menge erforderlich.
Kaffeesatz im Garten verwenden
1) Kaffeesatz als Dünger
Wegen der enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium eignet sich Kaffeesatz ideal zum Düngen von Pflanzen. Insbesondere Balkonpflanzen und Pflanzen im Garten freuen sich über die zusätzlichen Nährstoffe. Das gilt vor allem für Pflanzen, deren Blätter vergilben: Ein typisches Zeichen für Kaliummangel.
Mischen Sie eine Handvoll trockenen Kaffeesatz unter die Pflanzenerde, beispielsweise beim Umtopfen. Für die Wirksamkeit und als Schutz gegen Schimmel, ist es wichtig, dass der Kaffeesatz stets gut mit der Erde vermengt wird. Da Zimmerpflanzen einen geringeren Bedarf an Nährstoffen haben, ist hier Kaffeesatz als Dünger nicht zu empfehlen. Gießen Sie besser alle paar Wochen mit einer halben Tasse kalten Kaffee als Dünger. Dazu können Sie den Kaffeesatz einfach noch einmal aufkochen.
2) Kaffeesatz gegen Schädlinge
Das Koffein im Kaffeesatz wirkt auf viele Tiere als ein abschreckendes Nervengift, das gilt beispielsweise für Schnecken. Es lohnt sich daher, mit Kaffeesatz einen Ring um betroffene Pflanzen wie Salat zu machen. So werden Schädlinge abgehalten ohne dass die Tiere zu Schaden kommen.
Ameisen können Sie fernhalten, indem Sie Kaffeesatz gezielt auf die Laufrouten der kleinen Tiere streuen. So werden die Duftspuren blockiert und die Ameisen verlieren die Orientierung. Auch Hunde und Katzen wagen sich oft nicht in die Nähe von Beeten, die mit Kaffeesatz bedeckt sind. Ausnahme: Wenn junge Hunde und Katzen unterwegs sind, die gerne alles fressen, sollten Sie auf das Ausstreuen von Kaffeesatz verzichten.
Mit einer 1:1-Mischung aus Kaffee und Wasser können Sie Pflanzen besprühen, um Blattläuse loszuwerden. Kochen Sie dafür einfach den Kaffeesatz noch einmal auf, um nichts von Ihrem morgendlichen, frischen Kaffee verschwenden zu müssen.
3) Kaffeesatz zum Kompostieren
Während er Schädlinge fernhält, lockt Kaffeeduft Regenwürmer an. Das freut die Pflanzen in der Erde, die Sie mit Kaffeesatz düngen, aber auch Ihren Komposthaufen. Denn Regenwürmer lockern die Erde auf und sorgen somit für eine bessere Versorgung mit Sauerstoff. Außerdem beschleunigen die Nährstoffe im Kaffeesatz den Versauerungsprozess beim Kompostieren.
4) Kaffeesatz gegen Wespen und Mücken
Wer im Sommer draußen sitzt, fühlt sich oft von Wespen und Mücken gestört. Kaffeesatz kann Abhilfe schaffen. Geben Sie einfach ca. 3 EL Kaffeesatz in ein feuerfestes Gefäß (z.B. einen Aschenbecher) und zünden Sie den Satz an. Durch den Geruch und den Rauch werden Wespen und Mücken ferngehalten. Allerdings empfinden auch nicht alle Menschen den Geruch als angenehm, einen Versuch ist es jedoch allemal wert.
Kaffeesatz in der Küche und im Haushalt
5) Kaffeesatz zum Reinigen von Töpfen, Grillrost & Co
Sie können auf Scheuermittel verzichten, wenn Sie Kaffeesatz im Haus haben. Denn dieser enthält Schleifpartikel, mit denen Sie auch hartnäckige Verkrustungen lösen können. Ob Töpfe, Pfannen oder Grillrost: Geben Sie einfach ein wenig Kaffeesatz auf einen feuchten Schwamm und schrubben Sie damit die Verschmutzungen weg. Auch Vasen, Teekannen oder Flecken auf Holzmöbeln lassen sich so wegpolieren.
6) Kaffeesatz gegen üble Gerüche
Auch wer keinen Kaffee trinkt, mag meist dennoch den Geruch von Kaffee. Zumindest allemal lieber als so manche Gerüche, die sich im Kühlschrank ausbreiten können. Kaffeesatz schafft Abhilfe: Er bindet die Gerüche und sorgt somit für frische Luft und angenehmen Kaffee-Duft. Stellen Sie einfach eine Schale Kaffeesatz in den Kühlschrank. Das funktioniert natürlich auch im Badezimmer oder Auto. Auch in stinkende Schuhe können Sie einfach etwas Kaffeesatz geben, über Nacht wirken lassen und am nächsten Tag aussaugen. Der Gestank sollte dann verflogen sein.
7) Kaffeesatz gegen Zwiebelgeruch an den Händen
Auch an den eigenen Händen kann Kaffeesatz gegen üblen Geruch zum Einsatz kommen. Wer Zwiebeln oder Knoblauch geschnitten hat, muss oft noch stunden- oder sogar tagelang mit dem Geruch an den Fingern leben. Reiben Sie Ihre Hände nach dem Schneiden demnächst einfach etwa 30 Sekunden mit etwas Kaffeesatz ein. Danach mit klarem Wasser abspülen, fertig – der unangenehme Geruch sollte verschwunden sein.
8) Mit Kaffeesatz den Kamin reinigen
In diesem Fall sollte der Kaffeesatz noch warm und feucht sein. Dann bindet er nämlich Staub und Asche ideal. Das können Sie sich zunutze machen, wenn Sie einen Kamin haben. Das Entsorgen der Kaminasche ist nämlich häufig eine staubige Angelegenheit. Geben Sie deswegen einfach etwas feuchten Kaffeesatz auf die Asche, bevor Sie diese aus dem Kamin holen. Übermäßiges Stauben wird so verhindert.
Wellness und Beauty mit Kaffeesatz
9) Kaffeesatz als Peeling – Hilft das gegen Cellulite?
Die Schleifpartikelchen im Kaffeesatz sowie das enthaltene Koffein können für die Haut sehr wohltuend sein. So können Sie aus Kaffeesatz ganz einfach ein eigenes Peeling herstellen:
- 2 EL Kaffeesatz
- 1 TL Zucker
- 1 EL Öl (z.B. Kokosöl, Olivenöl, Massageöl)
Das Koffein regt die Durchblutung an und wirkt entwässernd, was die Haut strafft.
Kaffeesatz wird auch gegen Cellulite empfohlen. Dazu soll der Kaffeesatz mit Küchenfolie um die Beine gewickelt werden. Lassen Sie dies etwa 15 Minuten einwirken und spülen Sie die Haut dann mit klarem Wasser ab. Der Kaffeesatz kann den Stoffwechsel anregen, indem Wassereinlagerungen abgeführt werden. Durch das natürliche Peeling kann die Haut außerdem glatter und weicher wirken. Eine Behandlung mit Kaffeesatz kann Cellulite jedoch weder effektiv behandeln noch vorbeugen.
10) Kaffeesatz-Kur für die Haare
Nicht ohne Grund gibt es zahlreiche Koffein-Shampoos: Die Antioxidantien im Kaffeesatz können das Haarwachstum anregen und das Haar stärken.
Für eine natürliche Kaffeesatz-Kur kneten Sie eine Handvoll Kaffeesatz in Ihr Haar und massieren Sie Ihre Kopfhaut. Lassen Sie die Kur einige Minuten einwirken und spülen Sie dann alles mit klarem Wasser aus. Diese Kur können Sie mehrmals pro Jahr wiederholen.