Jeder Hobbygärtner kennt sie: Schädlinge, die Pflanzen zerstören und dafür sorgen, dass die Ernte schlecht ausfällt. Um dies zu verhindern, greifen viele Gartenbesitzer zu chemischen Pflanzenschutzmitteln. Doch das muss nicht sein! Wir zeigen dir 7 natürliche DIY Pflanzenschutzmittel, die deine Pflanzen nicht nur von Schädlingen befreien, sondern auch dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt.
Wer sich mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten versorgen möchte, der muss einiges dafür tun. Denn so manche landwirtschaftliche Tätigkeit verlangt den vollen Körpereinsatz. Die meisten Gartenbesitzer freuen sich über jede Pflanze und jedes Gemüse, welches wächst und gedeiht. Umso ärgerlicher ist es, wenn das Wachstum durch eine Schädlingsinvasion gestoppt wird und die erhoffte Ernte ausbleibt. Um dies zu verhindern, greifen viele Gartenbesitzer zu chemischen Pflanzenschutzmitteln, die die Schädlinge vernichten sollen. Doch es gibt auch alternative, umweltfreundliche Methoden, die angewendet werden können.Anzeige.
Ökologische Pflanzenschutzmittel
Wenn schon eingegriffen wird, dann möglichst ökologisch, denn nicht alle Insekten sind Schädlinge. Die wahllose Anwendung von Insektiziden kann auch die nützlichen Insekten beeinflussen und sich negativ auf das Ökosystem im Garten auswirken. Deshalb sollte gewissenhaft das effektivste Insektizid gewählt werden, das am wenigsten schädlich ist.
1. Biologisch Gärtnern für widerstandsfähige Pflanzen
Das Wichtigste, um Schädlingsbefall zu vermeiden, ist das sogenannte „biologische Gärtnern“.
Mit Hilfe verschiedener Tätigkeiten soll der Boden besonders nährstoffreich gehalten werden, so dass gesunde und widerstandsfähige Pflanzen darauf wachsen können. Dazu gehört z.B. die Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch organische Düngung aus Kompost, Mist oder Hornmehl, eine schonende Bodenbearbeitung, das Mulchen u.v.m. Zum anderen sollen Nützlinge in den Garten gelockt werden, die wiederum als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren.Anzeige
2. Nützlinge vs. Schädlinge
Ob Schnecken, Raupen oder Blattläuse: jeder Gärtner hatte wohl schon mal mit Schädlingen zu tun, die besonders gerne jene Pflanzen fressen, die uns eine reiche Ernte schenken sollen. Dem gegenüber stehen die Nützlinge, die als biologische Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden können.
Während Ohrenkneifer beispielsweise gerne Blattläuse verzehren, können Marienkäfer ebenfalls gegen Blattläuse, Wollläuse und Thripse eingesetzt werden. Aber auch Vögel, Igel, Bienen, Hummeln, Florfliegen, Nematoden (Fadenwürmer) und Raubmilben gehören zu den Nützlingen. Deshalb kann es sich lohnen diese durch besondere Pflanzen, Unterschlupfmöglichkeiten und Nistkästen in den Garten zu locken.
3. Diese Pflanzen vertreiben Schädlinge
Gegen Ameisen: Lavendel, Majoran, Thymian, Zitronenscheiben, Kaffeesatz, Kerbel, etc. – starke ätherische Gerüche einsetzen.
Gegen Erdflöhe: Streichhölzer kopfüber in die Erde stecken.
Gegen Kohleiweißlinge: Tomaten zwischen Kohl pflanzen.
Gegen Blattläuse: Lavendel oder Weihrauch in Beete pflanzen.
Gegen Kartoffelkäfer: Meerrettich in Beete pflanzen.Anzeige
4. Schachtelhalmbrühe – natürliche Unterstützung der Pflanzen
Damit es Schädlinge schwer haben, können Pflanzen auf natürliche Weise unterstützt werden. Das funktioniert beispielsweise mit einer Schachtelhalmbrühe. Diese hilft wirksam gegen Pilze und stärkt mit ihrer enthaltenen Kieselsäure die Pflanzen nachhaltig.
Rezept für 5 Liter Schachtelhalmbrühe: Hacke 500 g frischen Schachtelhalm grob, gebe ihn in 5 Liter kaltes Wasser und lasse die Mischung für 24 Stunden ziehen. Anschließend wird die Flüssigkeit für 20 Minuten gekocht, durchsiebt und mit der fünffachen Menge Wasser verdünnt. Der abgekühlte Auszug kann anschließend auf den abgeernteten Beeten verteilt werden. Dabei sollte nicht mehr als 1 Liter pro Quadratmeter ausgebracht werden.
5. Brennnesselauszug gegen Blattläuse
Besonders gut gegen Blattläuse wirkt ein Auszug aus Brennnessel.
Rezept für 5 Liter Brennnesselauszug: Zur Herstellung dieses Auszugs werden 500 g junge Brennnesseln klein geschnitten und in ein Gefäß gegeben, das nicht aus Metall bestehen darf. Die Brennnesseln werden anschließend mit 5 l Wasser übergossen und sollten 24 Stunden ziehen. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Flüssigkeit eine brennende Wirkung entfaltet, die sehr effizient gegen Blattläuse wirkt. Den Auszug durch ein Sieb gießen, in eine Sprühflasche füllen und auf die befallenen Pflanzen sprühen.
Achtung: der Brennnesselauszug sollte schnell verbraucht werden, da er sich nach fünf Tagen zu einer Brennnesseljauche entwickelt, welche zwar sehr gut als Dünger eingesetzt werden kann, gegen Blattläuse aber unwirksam ist.
6. Öl Spray Insektizid
Ein hausgemachtes Insektizid aus Pflanzenöl, vermischt mit einer milden Seife (z.B. Dr. Bronners Seife) kann Blattläuse, Milben, Thripse, etc. vertreiben.
Für die Herstellung des Öl-Sprays vermischst du 1 Tasse Pflanzenöl mit einem Esslöffel Seife. Aus dieser Mischung nimmst du anschließend 2 Esslöffel und gibst sie zusammen mit 1 Liter Wasser in eine Sprühflasche. Gut schütteln – fertig ist das selbstgemachte Schädlingsbekämpfungsmittel. Jetzt kannst du das Öl Spray direkt auf die betroffenen Stellen der Pflanze sprühen (Blätter etc.). Das Öl legt sich auf die Insekten und führt zum Erstickungstod – daher bitte nur verwenden, wenn es unbedingt nötig ist!Anzeige
7. Neemöl Insektizid
Ein Öl aus den Samen des Neem-Baum ist ein wirkungsvolles Insektizid gegen unterschiedliche Schädlinge wie Käfer, Raupen, Läuse, Spinnmilben, Schnecken und Pilzbefall. Spritzt man das Neemöl direkt auf die Blätter, hilft es gegen akuten Schädlingsbefall. Gibt man es ins Gießwasser, stärkt es die Pflanze über die Wurzeln von innen heraus. Neemöl fungiert als Hormon-Disruptor und bewirkt, dass die Insekten das Fressen und Saugen einstellen.
Das Öl ist biologisch abbaubar und ungiftig für Haustiere, Vögel, Fische und andere Wildtiere.
Rezept für 1 Liter Neemöl Insektizid: Gebe 2 Teelöffel Neemöl in 1 Liter Wasser und vermische die Flüssigkeiten gut miteinander. Fülle die Mischung in eine Sprühflasche und gebe sie auf die betroffenen Pflanzen. Das Öl sollte nicht bei starkem Sonnenschein angewendet werden, da sonst die Blätter verbrennen können. Ist eine Pflanze noch nicht oder nur leicht befallen, kann man das Neemöl auch vorbeugend anwenden. Dadurch können sich die Larven nicht mehr entwickeln. Hierzu mischt man das Öl dem Gießwasser bei.