Doch woher kommen die kleinen Fliegen in der Blumenerde? Oft sind die Eier der Trauermücke schon in der gekauften Blumenerde enthalten und man schleppt sich die Plage somit ins Haus. Vor allem Bio- und Humus-Substrate sind häufig befallen, da sie den perfekten Nährboden für Trauermücken bieten. Hier erfährst du, wie du das Ungeziefer bekämpfen kannst.
Fliegen in der Blumenerde: Symptome
In der Natur helfen Trauermücken dabei, verrottende Pflanzenteile am Waldboden zu zersetzen. Weil sie dabei sehr erfolgreich sind und sich sehr schnell vermehren, sind sie für Zimmer- und Gewächshauspflanzen gefährlich. Befallene Pflanzen zeichnen sich durch einen schwachen Wuchs und hohle Stängel aus. Außerdem fliegen viele kleine Mücken um die Pflanzen herum und vor allem Keim- und Setzlinge verkümmern schnell.
Trauermücken vorbeugen
Trauermücken mögen es feucht. Um ihnen vorzubeugen, ist es wichtig, ihnen die Grundlage für die Eiablage zu entziehen. Du solltest deine Pflanzen deshalb etwas sparsamer gießen und Staunässe vermeiden. Gieße sie erst, wenn die Blumenerde ausgetrocknet ist, und gieße besonders durstige Pflanzen nur über den Unterteller. Falls Wasser im Unterteller steht, belasse es dort für 20 Minuten und schütte es danach weg. Zudem kann es hilfreich sein, Substrate ohne Erde zu verwenden oder deine Pflanzen auf Hydrokultur umzustellen.
Weil gekaufte Erde häufig schuld am Mückenbefall ist, gilt es bei der Lagerung einiges zu beachten. Du solltest die Blumenerde kühl und trocken lagern und den Behälter geschlossen halten. Decke ihn zusätzlich mit einer Plane ab, um einen vorhandenen Befall einzudämmen. Um ganz sicherzugehen, kannst du die gekaufte Erde vor dem Gebrauch sterilisieren.
Für die Sterilisation der Blumenerde benötigst du einen Backofen. Heize ihn auf 85 °C vor, breite die Erde auf einem Backblech aus und stelle das Blech für 30 Minuten in den Ofen. Danach kann das Substrat bedenkenlos verwendet werden. Alternativ zum Backofen kann die Erde auch für 30 Sekunden in der Mikrowelle erhitzt werden.
Hausmittel gegen Fliegen in der Blumenerde
Es gibt zahlreiche Methoden, die gegen die kleinen Insekten helfen sollen, doch nur die wenigsten bekämpfen sie wirklich effektiv. Insektizide sind nicht immer die beste Wahl, denn sie können auch gesundheitliche Schäden bei Mensch und Tier hervorrufen. Es gibt einige Hausmittel, die du ausprobieren kannst, bevor du zur Chemiekeule greifst:
1. Vogelsand
Eine wirksame Vorgehensweise gegen Trauermücken ist das Bestreuen der Erde mit einer Schicht aus Vogelsand. Diese sollte mindestens ein bis zwei Zentimeter dick sein und trocken gehalten werden. Der Sand entzieht der Erde Feuchtigkeit und die Eiablage wird verhindert, da die Oberfläche geschlossen, aber atmungsaktiv ist.
2. Strumpfhose zum Abdecken
Eine andere Möglichkeit, um zu verhindern, dass die kleinen Fliegen ihre Eier in der Blumenerde ablegen können, ist, diese mit einer Strumpfhose abzudecken. So können sich die Trauermücken nicht mehr vermehren und sterben langsam aus.
3. Backpulver
Backpulver ist ein wahrer Allrounder im Haushalt und kann ebenfalls zur Bekämpfung des Ungeziefers eingesetzt werden. Streue es auf die Blumenerde und besprühe es danach mit etwas Wasser. Das Backpulver zieht nun in die Erde ein und wird von den Larven gefressen, die aufgrund der Inhaltsstoffe verenden. Je nach Stärke des Befalls kann die Behandlung etwas länger dauern und muss mehrmals wiederholt werden. Dafür ist sie aber schonend für die Pflanze und sehr kostengünstig.
4. Essig
Auch Essig ist ein wirksames Hausmittel gegen Trauermücken. Stelle dafür eine Schale mit Essig, Wasser und Spülmittel im Verhältnis von 1 : 1 : 1 neben die Pflanzen, die von den kleinen Fliegen befallen sind. Die Tiere werden vom Geruch des Essigs angezogen und ertrinken schlussendlich, weil durch das Spülmittel die Oberflächenspannung des Wassers gelöst wird.
5. Küchenkräuter
Küchenkräuter wie Petersilie und Schnittlauch eignen sich gut, um die kleinen Fliegen loszuwerden. Die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle vertreiben die Trauermücken und verhindern so die Eiablage in der Erde. Hacke die Petersilie dafür klein und verteile sie auf der Blumenerde oder platziere Töpfe mit frischem Schnittlauch zwischen den befallenen Pflanzen. Weil die Petersilie irgendwann austrocknet und ihren Duft verliert, muss hier immer wieder nachgestreut werden.
6. Niemöl
Niemöl wird aus den Samen des Niembaums gewonnen und wirkt als eine Art natürliches Gift auf die Larven der Trauermücke. Der enthaltene Wirkstoff Azadirachtin beeinflusst den Hormonhaushalt der Larven, sodass die Chitinbildung gestört wird. Mische das Öl in einem Verhältnis von 1 : 100 mit Wasser und gib noch etwas Waschpulver hinzu. Danach wird die Erde der befallenen Pflanzen mit der Mischung befeuchtet.
7. Nützlinge
Wenn deine Pflanzen unter einem sehr starken Fliegenbefall leiden, sind Nematoden meist die letzte biologische Lösung. Bei ihnen handelt es sich um Nützlinge, die die Eier der Trauermücke auffressen. Sie sind sowohl für die Pflanze als auch Menschen und Tiere ungefährlich. Besonders gut geeignet sind Fadenwürmer (Steinernema feltiae) oder Bakterien (Bacillus thuringienses), weil sie sich sofort vermehren und einen guten Langzeitschutz für die Blumenerde bieten. Verabreichen kannst du sie ganz einfach über das Gießwasser.
Weniger geeignete Hausmittel sind Streichhölzer, Knoblauch, Zimt oder Kaffeesatz, da ihre Wirkung oft zu gering ist oder sie das Problem sogar noch verstärken, weil sie dafür sorgen, dass sich die Blumenerde verdichtet und zu schimmeln anfängt. Auch von Teebaumöl solltest du lieber die Finger lassen, weil es den Wurzeln der Pflanzen schadet und diese durch den Befall schon genug in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Wer den Befall trotz der Hausmittel nicht in den Griff bekommt, kann selbstverständlich auch auf Chemikalien oder die klassischen Gelbtafeln zurückgreifen. An ihnen bleiben die kleinen Fliegen kleben und verenden schließlich. So können sie keine Eier mehr in der Blumenerde ablegen und deine Pflanzen können sich erholen. Achte bei der Verwendung von Chemikalien aber darauf, dass die Pflanzen nicht in Reichweite deiner Haustiere und Kinder stehen, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.